Reise Reise

Aufstehen Aufstehen: Reise Reise! Das waren die Worte, die mein Bruder und ich gewöhnlich als Schüler an unserem ersten Ferientag morgens um 4 Uhr zu hören bekamen. Ausgerufen von unserem Vater, der als Lehrer ebenfalls Ferien hatte. Dann wurden wir von unseren Mutter fix mit Frühstück versorgt und ins Wohnmobil gesteckt. Und los ging es nach Norwegen, Schweden, Dänemark, Frankreich, Österreich, Jugoslawien, Ungarn, Rumänien und Bulgarien. Ich hoffe ich habe nichts vergessen. Später, als mein Vater als Entwicklungshelfer tätig war, war es ein wenig entspannter und wir haben uns die vielen Inseln der Philippinen angeschaut. Ich gebe zu, als Jugendlicher wäre ich in den Ferien auch gerne einmal in Bad Meingarten geblieben.

Wenn das Reisefieber also nicht schon veranlagt ist – und das sieht bei genauer Betrachtung weiterer Familienmitglieder schwer danach aus – dann wurde es uns also in frühen Jahren eingeimpft. So bin ich heute sehr gerne unterwegs. Dabei gibt es viel, was mich beim Reisen fasziniert: Landschaften, Städte, andere Menschen und Kulturen kennenlernen, Essen und Trinken, sich woanders behaupten, improvisieren und natürlich das Entdecken als solches. Letzteres führt dazu, dass Reiseführer frühstens im Auto oder im Flugzeug gelesen werden. Denn es gibt für mich nichts langweiligeres als vorher schon zu wissen, was ich die nächsten Wochen sehen werde.

So gondel ich also am liebsten ohne einen großen Plan, dafür aber mit gutem Kartenmaterial – erhöht die Wahrscheinlichkeit den ultimativen Übernachtungsplatz zu finden – über den Planeten und versuche in die Länder einzutauchen. Eine große Neigung ist da zum Campen, da ich gerne in der Natur bin. Dabei kann ich mich auch mal ein paar Tage gehen lassen und an einem schönen Stellplatz ausharren, denn man muss sich ja auf der Reise auch vom Arbeitsalltag erholen. Toll ist es immer, wenn man dabei Menschen vor Ort kennenlernt. Als Reisevehikel kommen Paddel-, Segel- und Motorboot, Auto (mit Zelt), Zug, Flugzeug und der eigene Bulli zum Einsatz. Je nachdem, wohin die Reise gerade geht.

Die vielen Technologien unser Zeit haben natürlich auch in meiner Reisepraxis Einzug gehalten: Längst habe ich ein Handy dabei, navigiere und orientiere mich mit GPS, lese online Reiseberichte, schreibe diesen Blog und nutze Social Networks (z.B. CouchSurfing), um vor Ort Leute kennenzulernen. Ich finde diese Sachen toll und nutze sie, versuche mir aber das Entdecken zu bewahren. Dementsprechend geht es dann den online Medien wie den Reiseführern: Sie werden nur sporadisch gelesen 🙂

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