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Australien: Resümee

Jetzt ist die Reise schon 2 Wochen vorbei. Die Bilder sind sortiert und online gestellt. Natürlich fragt man sich am Schluss, was ist gut gelaufen, was weniger gut, denn Reisen will gelernt sein und mit jeder Reise sollte man ein wenig dazulernen.

Gut gelaufen ist mit Abstand der größte Teil der Reise. Unsere Ausrüstung war super (pro Mann ein Zelt kann ich sehr empfehlen), das mit dem Wagen hat gut geklappt und war deutlich billiger als bei Britz, Maui und wie sie alle heißen. Auch waren wir zur richtigen Jahreszeit dort und haben nicht alles in den Reiseführern gelesen, so dass es noch genug zu entdecken gab.

Eine Sache würde ich jedoch anders machen: Ich würde nicht wieder so viele Kilometer fahren. Trotz 4 Wochen Fahrzeit und wirklich guten Straßen waren 6000 km einfach zu viel. Die halbe Strecke wäre ok gewesen. Grundsätzlich stellt sich darüber hinaus die Frage, ob es unbedingt ein One-Way-Trip sein muss. Hätte man nur in Broome oder Darwin den Wagen angemietet und dort wieder abgegeben, das wäre ggf. genausogut gewesen.

Eine Einschränkung muss ich darüber hinaus für das Auto aussprechen: Für richtige Outback-Trips ist ein SUV nicht geeignet. Es reicht nicht Allrad zu haben und eine dicke Maschine. Unser Patrol war durch und durch für die Straße ausgelegt. Das hat man an den Reifen, an der geringen Bodenfreiheit, an dem Innenteppich und dem fehlendem Safari Schnorchel gemerkt. D.h., sobald man z.B. ein wenig mehr Wasser auf der Straße hat, kommt man ans Ende der Reserven. Heute würde ich versuchen einen Wagen bei Trifty zu mieten. Die vermieten Fahrzeuge an die Minen. Deren Wagen sind viel besser auf das Gelände vorbereitet als der Vorstadt-Patrol. Mit solch einem Fahrzeug ist man dann gut vorbereitet für das Outback.

Wie Eingangs schon erwähnt, diese Ausführungen dienen der Selbstreflektion und dem Reisen lernen. Damit hier also abschließend nicht ein falscher Eindruck entsteht:

Die Reise war super!!!

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Australien: Arrived in Darwin!

Seit Broome ist viel geschehen: Wir haben die Kimberlys über die Gibb River Road passiert (670 km Piste), das Bundesland gewechselt (wir sind nicht mehr ist Western Australia sondern in Northern Territory), eineinhalb Stunden Zeitverschiebung auf unseren Uhren umgestellt, den Kakadu Nationalpark gesehen und zwischendurch immer mal wieder einen Tag entspannt. Gestern sind wir in Darwin angekommen und damit ist unser Trip zu Ende. 6000 km durch den westlichen Teil Australiens liegen hinter uns und uns geht es gut!

Dabei haben wir viel erlebt: Kurz hinter Broome ist uns im Wagen die Klimaanlage ausgefallen. Holger und ich haben versucht die Leitung provisorisch abzudichten, aber das hat nur einen Tag gehalten. Seit dem sind wir ohne Klimaanlage unterwegs. Schade eigentlich, denn bei 37 Grad im Schatten ein nettes Gimik um die Hitze im Auto zu begrenzen. Aber wir wollten ja das Abendteuer und wir haben uns recht schnell dran gewöhnt mit offenem Fenstern zu fahren. Entsprechend verstaubt sieht der Wagen und unsere Ausrüstung jetzt aus.

Hier im Norden gab es dann wieder viele Tiere zu entdecken: Die weißen Kakaduschwarden waren uns ja schon bekannt, aber schwarze Kakadus hatte keiner von uns bis jetzt gesehen. Auch fliegen hier viele bunte Papageien rum, laut krächzende Raaben, Libellen und vieles mehr. In der letzten Woche haben wir uns besonders mit den kleinen Kängurus (Wallabies) angefreundet. Die waren auf den Zeltplätzen erst nur Abends, dann aber schon am Nachmittag anzutreffen und haben sich von uns füttern lassen (siehe Foto).

Krokodile gibt es hier leider auch, so dass die Freude  über die Wasser führenden Flüsse (auf der Gib River Road war fast alles noch ausgetrocknet und ein kühles Schwimmerchen nur selten möglich) getrübt war. Solange es sich um Süßwasserkrokodile handelt ist es recht ungefährlich, denn die werden zwar bis 3 m lang, greifen den Menschen aber nur an, wenn sie sich bedroht fühlen. Die letzten Tage waren aber schon viele Salzwasserkrokodile in den Flüssen und die beißen so ziemlich auf alles, was sich bewegt (die werden bis zu 7 m lang!). Beim Paddeln in einer Schlucht ist dann Holger und mir ein 2,5 m langes Süßwasserkrokodil entgegengekommen. Das ist knapp 8 m an uns herangeschwommen, dann aber abgetaucht und ward nicht mehr gesehen. Hui… ganz schön gruselig! Laut Ranger aber keine Gefahr und das Tierchen bekannt.

Sehr beeindruckt hat mich die Aborigines-Kultur, obwohl die ersten Kontakte mit den australischen Ureinwohnern in Broome nicht so toll waren. Viele haben sich in den Pubs betrunken und nachts auf den Straßen geschlafen. Dann haben wir aber zunehmend mit deren Kindern beim Baden zu tun gehabt. Die sind sehr fidel und überhaupt nicht scheu. Sie wollen deinen Namen wissen, sich an dir festhalten und durch deine Beine tauchen. Die Familie sitzt dabei im Schatten und lässt die Hitze über sich ergehen. Sie winken dann nett rüber und deuten an, dass man ruhig mit den Kidies spielen soll.

Im Kakadu Nationalpark war dann ein Aborigines-Kulturcenter, welches eindrucksvoll die Lebensweise der Aborigines dokumentiert hat. Dies zeigt eine Vielvölkerkultur, die friedlich im Einklang mit der Kultur leb(t)en. Die Aborigines haben dabei ihr gesamtes kulturelles Erbe als Höhlenmalerei dokumentiert und geben dies von Generation zu Generation weiter. Toll, wieviel Wissen sie über die Natur, die Jagd aber auch das menschliche Zusammenleben gesammelt haben.

Nachdem der australische Staat bis in die 60er Jahre die Aborigines kategorisch ausgegrenzt hat und in einigen Gebieten noch Kopfgelder für jeden abgeschossenen Aborigines bezahlt wurden, hat sich in den letzten Jahren viel verbessert: Ihnen wurden große Gebiete zurückgegeben, die sie nun selbst verwalten. Insgesamt war für uns jedoch nur ein kleiner Einblick in die Kultur der Aborigenies möglich. Viele Gebiete sind leider nur mit einem Besucherpass begehbar.

So, dass solls gewesen sein. Ab kommenden Montag bin ich wieder im Büro. Wer mehr über Australien erfahren möchte, möge mich einfach fragen.

Australien: Lebenszeichen

Endlich schaffe ich es mich aufzuraffen und ein Lebenszeichen per Internet von mir zu geben. Ich gebe zu, es ist nicht ganz einfach: Im Outback ist keine Infrastruktur, kommt man in eine kleine Stadt, ist man mit Einkaufen beschäftigt und eine gewissen Unlust am PC zu sitzen, verfolgt mich ebenfalls. Aber jetzt zum Reisebericht:

Es ist total super hier 🙂 Landschaftlich ist Australien der Hit. Die Größe ist geradezu verschwenderisch, zumal hier kaum einer wohnt. Touristisch ist es aber gut erschlossen und derzeit sind viele Rentner mit ihren Motorhomes sowie Geländewagen unterwegs.

Am Anfang haben wir uns Perth angesehen und unsere Ausrüstung zusammengekauft. Nett war es mit Jules, einem australischen Freund von Klaus, der sich Zeit genommen hat, um uns die Stadt zu zeigen. Wie geplant haben wir auch unseren Nissan Patrol erhalten und sind sehr zufrieden.

Danach sind wir Richtung Norden raus. Am zweiten Tag haben wir gleich eine lange Geländefahrt von 1,5 Tagen unternommen. Immer an der Küste lang, über Sanddünen hinweg und durch vieles unwegiges Gelände. Der Patrol zieht gut durch. Zusätzlich lassen wir im Sand immer die Luft ab, dann geht es noch einfacher.

Danach sind wir weiter zu den Pinnacels, nach Monkey Mia, Peron Nationalpark, Tom Price, Kirjini Nationalpark, 80 Mile Beach bis nach Broome: 3400 Kilometer sind wir inzwischen gefahren! Hier in Broome haben wir uns jetzt zwei Tage in einem Backpacker Hostel einquartiert und erholen uns von der langen Reise und reinigen uns vom roten Sand, der inzwischen überall in unsere Ausrüstung eingedrungen ist. Morgen geht es dann weiter auf die Gibb River Road, nach Kunumurra, Kakadu Nationalpark und dann langsam Richtung Darwin.

Zum Wetter: In Perth war es recht kühl und regnerisch. Seit Monkey Mia haben wir aber sonniges Wetter und keinen Regen mehr gesehen. In der Wüste bei Tom Price war es recht kühl in der Nacht und tagsüber schon fast unerträglich. Hier in Broome ist es dann richtig warm geworden: 30 – 34 Grad im Schatten, 28 Grad Wassertemperatur. Das ist noch erträglich im Hostel und am Strand, beim Reisen stört es eher. Mit der Weiterreise wird es noch wärmer werden.

Wir haben jetzt nicht mehr so viele Kilometer vor uns, so dass es ein wenig entspannter sein wird. Alles in allem viel zu wenig Zeit für solch ein großartiges Land. Australien lädt nunmal zum Langzeitreisen ein.