Seit Broome ist viel geschehen: Wir haben die Kimberlys über die Gibb River Road passiert (670 km Piste), das Bundesland gewechselt (wir sind nicht mehr ist Western Australia sondern in Northern Territory), eineinhalb Stunden Zeitverschiebung auf unseren Uhren umgestellt, den Kakadu Nationalpark gesehen und zwischendurch immer mal wieder einen Tag entspannt. Gestern sind wir in Darwin angekommen und damit ist unser Trip zu Ende. 6000 km durch den westlichen Teil Australiens liegen hinter uns und uns geht es gut!
Dabei haben wir viel erlebt: Kurz hinter Broome ist uns im Wagen die Klimaanlage ausgefallen. Holger und ich haben versucht die Leitung provisorisch abzudichten, aber das hat nur einen Tag gehalten. Seit dem sind wir ohne Klimaanlage unterwegs. Schade eigentlich, denn bei 37 Grad im Schatten ein nettes Gimik um die Hitze im Auto zu begrenzen. Aber wir wollten ja das Abendteuer und wir haben uns recht schnell dran gewöhnt mit offenem Fenstern zu fahren. Entsprechend verstaubt sieht der Wagen und unsere Ausrüstung jetzt aus.
Hier im Norden gab es dann wieder viele Tiere zu entdecken: Die weißen Kakaduschwarden waren uns ja schon bekannt, aber schwarze Kakadus hatte keiner von uns bis jetzt gesehen. Auch fliegen hier viele bunte Papageien rum, laut krächzende Raaben, Libellen und vieles mehr. In der letzten Woche haben wir uns besonders mit den kleinen Kängurus (Wallabies) angefreundet. Die waren auf den Zeltplätzen erst nur Abends, dann aber schon am Nachmittag anzutreffen und haben sich von uns füttern lassen (siehe Foto).
Krokodile gibt es hier leider auch, so dass die Freude über die Wasser führenden Flüsse (auf der Gib River Road war fast alles noch ausgetrocknet und ein kühles Schwimmerchen nur selten möglich) getrübt war. Solange es sich um Süßwasserkrokodile handelt ist es recht ungefährlich, denn die werden zwar bis 3 m lang, greifen den Menschen aber nur an, wenn sie sich bedroht fühlen. Die letzten Tage waren aber schon viele Salzwasserkrokodile in den Flüssen und die beißen so ziemlich auf alles, was sich bewegt (die werden bis zu 7 m lang!). Beim Paddeln in einer Schlucht ist dann Holger und mir ein 2,5 m langes Süßwasserkrokodil entgegengekommen. Das ist knapp 8 m an uns herangeschwommen, dann aber abgetaucht und ward nicht mehr gesehen. Hui… ganz schön gruselig! Laut Ranger aber keine Gefahr und das Tierchen bekannt.
Sehr beeindruckt hat mich die Aborigines-Kultur, obwohl die ersten Kontakte mit den australischen Ureinwohnern in Broome nicht so toll waren. Viele haben sich in den Pubs betrunken und nachts auf den Straßen geschlafen. Dann haben wir aber zunehmend mit deren Kindern beim Baden zu tun gehabt. Die sind sehr fidel und überhaupt nicht scheu. Sie wollen deinen Namen wissen, sich an dir festhalten und durch deine Beine tauchen. Die Familie sitzt dabei im Schatten und lässt die Hitze über sich ergehen. Sie winken dann nett rüber und deuten an, dass man ruhig mit den Kidies spielen soll.
Im Kakadu Nationalpark war dann ein Aborigines-Kulturcenter, welches eindrucksvoll die Lebensweise der Aborigines dokumentiert hat. Dies zeigt eine Vielvölkerkultur, die friedlich im Einklang mit der Kultur leb(t)en. Die Aborigines haben dabei ihr gesamtes kulturelles Erbe als Höhlenmalerei dokumentiert und geben dies von Generation zu Generation weiter. Toll, wieviel Wissen sie über die Natur, die Jagd aber auch das menschliche Zusammenleben gesammelt haben.
Nachdem der australische Staat bis in die 60er Jahre die Aborigines kategorisch ausgegrenzt hat und in einigen Gebieten noch Kopfgelder für jeden abgeschossenen Aborigines bezahlt wurden, hat sich in den letzten Jahren viel verbessert: Ihnen wurden große Gebiete zurückgegeben, die sie nun selbst verwalten. Insgesamt war für uns jedoch nur ein kleiner Einblick in die Kultur der Aborigenies möglich. Viele Gebiete sind leider nur mit einem Besucherpass begehbar.
So, dass solls gewesen sein. Ab kommenden Montag bin ich wieder im Büro. Wer mehr über Australien erfahren möchte, möge mich einfach fragen.