Heute Morgen wollte ich in meinem 3 €/Nacht Hotel duschen. Klar ist, für den Preis bekommt man nur kaltes Wasser, wie kann es auch anders sein? Aber ich hatte den Willen, der Wirt wies mir noch freundlich den Weg in den ersten Stock – da dort angeblich mehr Wasser aus dem Hahn kommt – ich zog mich im Bad aus und drehte den Wasserahn in der Dusche auf: Heraus kam ein Rinnsälchen mit dem sich vielleicht ein Meerschweinchen hätte duschen können, aber kein ausgewachsener Marc. Mit den paar Tropfen habe ich dann dürftig die Schambereiche reinigen können, das war´s. Alfredo und Ute wollten nach mir duschen, bei denen kam gar kein Wasser mehr. Billig hat halt auch irgendwie einen Preis 😉
Rückfahrt nach Chosica war für 9 Uhr geplant, um 8:45 Uhr saßen wir alle drei überpünktlich im dick bepackten Jimmy. An eine vierte Person wäre nicht mehr zu denken gewesen. Aufgrund der Sprachbarriere bildete ich – wie schon gestern – das Medium: Entweder unterhielt sich Ute oder Alfredo mit mir oder Ute wollte – vom sichtlich desinteressierte Alfredo – Details seiner Perubereisung wissen. Ute spricht kein Spanisch und kein Englisch, dafür durfte ich dann in beide Richtungen übersetzen. Das ist doof, wenn man dabei Pisten fahren muss. Zwei bis dreimal haben wir noch angehalten und die schöne Landschaft genossen, dann waren wir in Chosica, haben für Ute Geld geholt, ihr ein Taxi nach Tamara besorgt und Alfredo ist mit dem Sammeltaxi nach Lima um Mittwoch dann nach Mexico zurück zu fliegen. Dann war ich wieder alleine Ich bin dann wieder zurück aufs Land gefahren, um dort in einen der schön gelegenen Hotelanlagen abzusteigen und mich von den Strapazen zu erholen.
Dabei bin ich in eine Polizeikontrolle geraten und nachdem der Polizist alle meine Papiere hatte, mit mir ausgiebig das fehlende Ablaufdatum auf meinem Führerschein diskutiert hat (und es nicht so recht glauben wollte, dass der nicht erlischt), wurde ich darüber belehrt, dass ich ohne Licht gefahren sei. Das sei nun mal außerhalb von Lima Pflicht, wurde mir verkündet. Ich schaute mir jene Autos an, die auch raus gewunken wurden und in der Tat, die hatten alle auch kein Licht an. Es war so jedes zweite Auto. Okay, hätte man also drauf kommen können. Jetzt wurde ich also belehrt wie schlimm das ist, was ich gemacht habe, weil ich die Sicherheit aller (Peruaner?) gefährdet hätte. Er müsse deswegen eine Strafe erheben und hierfür hätte er hier einen Block, in den er das einträgt. Was macht man dann? Man fragt, was es kostet, oder? Ich habe es gemacht und er hat mich von neuem darüber belehrt, dass ich das Licht anmachen müsse, das hier der Schalter dafür sein, dass es gefährlich sei ohne Licht zu fahren und dass er mir jetzt mit diesem Block eine Strafe aufbrummen müsse. Ich also nochmal gefragt, was ich jetzt zahlen müsse und das ganze Spiel ging nochmal von vorne los. Das ganze dreimal hintereinander. Nun ist mein Spanisch sicher nicht perfekt, aber es reicht, um das alles zu verstehen und die richtigen Fragen zu stellen und Antworten zu geben.
Es war klar, ich konnte nicht nochmal fragen, was es kostet, sonst wäre einer von uns beiden durchgedreht. Ich habe dann deswegen gesagt, ich wisse einfach nicht was der nächste Schritt hier im Prozess sei und ich sehr wohl verstanden hätte, dass es seeeeeehr gefährlich ist ohne Licht zu fahren und ich das jetzt immer anmachen werde. Ich war versucht hinterherzuschieben: Dies auch in Deutschland, obwohl wir kein schwachsinniges Tagfahrlichtgebot hätten. Arrrrg. Die Antwort: Polizisten haben Hunger! Sie möchten bald etwas essen gehen. Beim Gringo – also bei mir – ist dann endlich der Groschen gefallen: Der will seinen Block nicht verwenden, der will das Geld so einstecken. Ich habe dann gefragt, wie viel Hunger die Polizisten denn so hätten und er sagte, für 10 Sol bekomme man schon was. Auch wenn das in den Bergen zwei Hotelübernachtung sind, ich habe hier nicht gegeizt und ihm gleich 20 Sol gegeben. Er war sehr nett danach, ich dann aber letzten Endes doch ein wenig angefressen. Nunja, jetzt weiß ich wenigstens, wie der Hase hier so läuft.
Um 13 Uhr habe ich dann in einem schicken Hotel eingecheckt und mich für den Rest des Tages am Pool von den vielen Erlebnissen erholt. Fotos gibt es deswegen nur von der Hotelanlage. Schön zu sehen ist, wie trocken hier die Berge sind und nur am Fluss etwas grün wächst. Die Rasenflächen müssen bei der Wärme regelmäßig gewässert werden. Außerdem habe ich meinen letzten Ausflug nach Pachacamac vorbereitet. Dazu dann natürlich mehr im nächsten Beitrag!
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